Material: Fichtenstämme, Sandsteinplatte
Höhe: 46 cm
Die Sandsteinplatte hatte ich auf Verdacht gekauft. Sie gefiel mir einfach, wie sie so als Einzelstück im Natursteinzentrum lag. Irgendwann …
Wenige Wochen später war es schon so weit: Ich war mit meiner Frau zu einem Verwöhnwochenende in Schulenberg im Oberharz. Direkt unterhalb von Schulenberg liegt der Okerstausee. Der hatte in diesem Herbst etwa 10 m weniger an Wasserhöhe. D.h., es war ein sehr breiter Uferstreifen trocken gefallen und man sah Vieles, was sonst unter der Wasserfläche verborgen ist. Unter anderem standen da viele Baumstümpfe, die vor 1956 abgesägt wurden. Eine skurrile Landschaft. Nach 62 Jahren sahen die Baumreste stark bearbeitet und interessant geformt aus. Das musste ich mir natürlich näher anschauen. Aber nur zeitlich begrenzt, denn das Wochenende war ja anders gedacht … und meine Frau war ja auch noch da.
Einige der kleineren Stämme mit schönem Wurzelwerk landeten im Kofferraum. Im Kopf hatte ich die große Sandsteinplatte und die Idee einer Waldgestaltung.
Nachdem ich die nach unten strebenden Wurzeln entfernt hatte, gelang die Stellprobe auf Anhieb. Eine Vierergruppe mit größeren und versetzt daneben eine Dreiergruppe mit kleineren „Bäumen“. Konzentriert und miteinander verflochten, aber auch mit Leerräumen. Meine jahrzehntelange Gestaltung von Bonsai half mir auch dabei wieder einmal.
Ein außergewöhnliches Kunstwerk der Natur war entstanden. Und die Platte musste gar nicht lange warten.